Bei einer Exkursion im Oktober 2008 entdeckten wir in der Gegend von Schloß Roseck ein seit vielen Jahren ungenutztes Grundstück. Unter einem, in Gehölz eingewachsenen, alten Birnbaum lagen Unmengen bereits angefaulter Birnen. Der Baum war früher offenbar Bestandteil einer – heute sehr heruntergekommenen – Obstbaumallee entlang des Weges.
Nach einigen Schwierigkeiten gelang es uns 2011 das Grundstück zu pachten. Um den Birnbaum noch zu retten, haben wir in mehreren Einsätzen den Wildwuchs um den Baum herum entfernt und die auf dem gleichen Grundstück vorhandene und bereits durchgewachsene Hecke ausgelichtet und an den Rändern zurückgedrängt. Auch die Wiese wurde gemäht und der alte Grasfilz gründlich abgerecht. Dank der Förderung durch das Landwirtschaftsamt konnten wir diese Maßnahme noch im November 2011 umsetzen.
Sicher wird es noch einige Jahre dauern, bis sich die Wiese wieder vollständig regeneriert; hierzu soll die Fläche, wie schon seit Jahrhunderten, wieder mit Schafen beweidet werden (der Name des Gewanns lautet schließlich „Herdweg“!) und zusätzlich durch Mahd nachgepflegt werden. Wir planen die Obstbaumalle im gepachteten Bereich mit alten Sorten wieder neu aufzupflanzen und sind natürlich neugierig, wie sich der alte Birnbaum weiter entwickelt.
Die Fotos dokumentieren den Zustand vor und nach der Pflegemaßnahme: man erkennt, dass der Birnbaum wieder freigestellt ist und hoffentlich in dieser Pracht noch lange erhalten bleibt. Der Baum besitzt in einem Meter Stammhöhe einen Umfang von 2,2 Metern und wurde vermutlich zwischen 1860 und 1870 gepflanzt. Um welche Sorte es sich handelt wird derzeit noch geprüft, wahrscheinlich ist es eine Welsche Bratbirne – früher auch Grüne Mostbirne genannt.