Wir freuen uns, dass auch im nächsten Frühjahr (14.-16.02.2025) wieder der Einführungskurs der Obstbaumschnittschule in Tübingen stattfinden wird. Der Kurs legt wert auf eine fundierte Theorie und die Praxis wird in Kleingruppen vermittelt. Dabei werden junge und alte Obstbäume auf dem Steinenberg und in Waldhausen geschnitten. Werkzeug und Leitern werden gestellt und neben den Vorführungen durch die erfahrenen Ausbilder, scheidet auch wirklich jeder im Kurs selbst Bäume und lernt bewährte Methoden, die bei eigenen Projekten weiter geübt und ausgebaut werden können.
Aus roten, gelben, braunen und grünen Äpfel, die wir in Tübingen und Hirschau gesammelt haben, werden auf wundersame Weise 110l goldener Süßmost und 355l Apfelsaft im Karton.
Apfel – Saft (zum Wechsel bitte Mauszeiger über das Bild bewegen)
Die zweite Aktion am 19.Oktober ergab nochmal 590L vorzüglichen Saft, der einen völlig anderen Charakter hat als die Pressung vom September. Es lohnt sich immer, die Äpfel und Birnen je nach Sorte richtig ausreifen zu lassen und nicht im Wahn Ende September alles vom Baum zu schüttlen. Auch jetzt hängen die Äpfel der Sorte Bittenfelder noch reichlich im Baum und werden erst Ende Oktober oder sogar erst im November verarbeitet. Wer Qualität will, muss sich an den Sorten orientieren und die Eigenschaften für die verschiedenen Verwertungsarten kennen.
Sonntag 16.6.2024 Treffpunkt : 9Uhr – Friedhof in Hirschau
Seit Januar 2023 werden am Radweg zwischen Hirschau und Tübingen alte Weinberg-terrassen und eine Gipswand durch den Verein VEbTiL freigestellt. Ziel des Projektes ist die Wiederherstellung und Entwicklung wertvoller trockenwarmer, magerer Lebensräume, wie Magerrasen und Staudensäume mit lichten Altbaumstrukturen.
Wir treffen und um 9 Uhr am Parkplatz beim Friedhof in Hirschau und laufen dann ca. 1km zur Projektfläche und informieren vor Ort über die Arbeiten und Ziele. Das Informationsschild am Radweg wird vorgestellt. Der Rückweg führt über den Hohlweg hoch zu den Holzäckern und über einen weiteren Hohlweg zurück zum Parkplatz. https://vebtil.de/projekte/kleb/
Wir freuen uns sehr, dass wir den Streuobstpreis des Landes gewinnen konnten, der im Jahre 2023 das Motto hatte : Streuobstbestände im Wandel – Aufwerten, Neuanlegen und Nachpflanzen . Die Preisverleihung an die drei Preisträger durch Minister Peter Hauk fand am 25.4.2024 im Obstbaumuseum in Glems statt. https://www.obstbaumuseum-glems.de/museum/
Viele unserer Stücke weisen ein Nebeneinander von verschiedenen Altersstrukturen bei den Obstbäumen auf. Der Obstbestand ist eine Mischung aus dem traditionellen lokalen Sortiment, ertragreichen Wirtschaftssorten und seltenen alten Obstsorten, die wir aus Reisern veredeln lassen. Damit tragen wir auch zum Erhalt und zur Vielfalt der selten gewordenen Sorten und Raritäten bei. Als Besonderheit haben wir einige Steinobstsorten in wurzelechten Beständen (Dattelzwetschge, Gelbe Eierpflaume und gelbe Frühzwetschge).
Auch wenn wir die Früchte und die Produkte der Streuobstwiesen sehr zu schätzen wissen, wird bei uns der gesamte Lebensraum Streuobstwiese und auch angrenzenden Biotopstrukturen wie Trockenmauern, Wegränder, Böschungen, Hohlwege, Magerwiesen, Weinberge und Waldränder betrachtet, denn unser Fokus ist nicht einseitig auf die Ertragslage und den Obstbau ausgerichtet. Auch die Nutzung des Aufwuchses der Wiesen war in der traditionellen Landwirtschaft als Frischfutter oder Heu zur Ernährung der Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Hasen eingeplant.
Wir wollen auch zukünftig für die gewachsene Kulturlandschaft im Tübinger Raum unseren Beitrag leisten. Durch extensive Bewirtschaftung, auch unter Einbeziehung der Beweidung, erhalten wir einen der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa und geben dem Zusammenspiel der in Ko-evolution entstandenen Arten der Pilze, Pflanzen, Insekten, Vögel und Säugetieren eine Chance auf Bestand. In bestem Sinne erfüllen wir damit den Vereinszweck: Erhaltung bedrohter Tierarten und ihrer Lebensräume
Es gibt viele Beispiele, die aufzeigen, dass mit hochwertigen Streuobstprodukten auch Geld verdient werden kann. So durften wir vor der Preisverleihung die köstlichen Produkte der Organisation Kulinalb aus St. Johann probieren.https://kulinalb.de/
Auch die Organisation AiS, die eine der Mit-Preisträger des Streuobstpreises 2023 ist, wurde für ihr vielfältiges Engangement im Bereich der Streuobstpflege und der Vermarktung von Streuobstprodukten ausgezeichnet und hat ein qualitativ hochwertiges Sortiment von Produkt aus Streuobst entwickelt, das über regionale Partner oder in Direktvermaktung vertrieben wird. https://arbeit-in-selbsthilfe.de/arbeitsbereiche/manufaktur/
Oliver Schmid und sein Team haben als dritter Streuobstpreisträger vielfälitge Dienstleistungen im Bereich des Streuobstpflege im Angebot und sind auch in die Vermehrung der alten Sorten eingestiegen.
https://treelogie.de/streuobstpflege
Aber viele Streuobstbestände haben jenseits des Marktes in Bereich der Selbstversorgung die Zeiten überdauert, auch wenn sie schon lange nicht mehr in einem verengten Sinne wirtschaftlich sind. Frische Kirschen und Zwetschgen, ein guter Apfelkuchen, Quittengelee, Hutzelbrot, Weihnachtsgebäck aus eigenen Walnüssen, Eingekochte Birnen, Saft vom eigenen Stückle und der gute Most im Keller sind Lebensmittel, die zur Lebensqualität beitragen und die hoffentlich auch in Zukunft viele anspornen, sich dem Thema Obst aus Liebhaberei zu widmen und sich daran zu erfreuen – Ein Leben ohne Obst ist möglich, aber sinnlos.
Nach den vielen Einsätzen im Winter ist das Unterholz in unserer Projektfläche im Kleb auf vielen Terrassen beseitigt, weshalb man die erhaltenen Abschnitte der Trockenmauern gut erkennen kann. Kleinere Eichen und mehrere Ahorn Bäume sind gerodet worden, so dass wieder viel Licht auf den Boden fallen kann. Die verbliebenen Robinien sind mit Restbrücke teilgeringelt und sollen in der kommenden Wintersaison gefällt werden.
Im Februar 2024 haben wir die Fläche unter der Stromtrasse vom Schwärzlocher Hof her nachgepflegt und aufkommende Birken unter den Leitungen entfernt. Das Ziel ist es, eine offene Fläche bis hoch auf die Sonnhalde zu erhalten und dauerhaft zu sichern. Auf der Fläche waren viele blühende Seidelbast-Sträucher zu finden. Nahe an der Stromleitung stehende Kiefern und Buchen sind gefällt worden.
Vor und nach dem Einsatz (zum Wechsel bitte Mauszeiger über das Bild bewegen)
Auch in diesem Jahr fand das Obstbaumschnittseminar wieder in gewohnter Weise statt. Nach den praktischen Übungen zum Jungbaumschnitt am Samstag auf dem Tübinger Steinenberg konnten die Teilnehmer am Sonntag in Waldhausen Altbäume unter der fachlichen Anleitung von Benedikt und Eva schneiden.
Vom 9.-11. Februar 2024 wird in Tübingen wieder das traditionelle Obstbaumschnitt-Seminar der Obstbaumschnittschule für Jung- und Altbaume angeboten. Es ist die einzige Veranstaltung dieser Art, die in diesem Jahr im süddeutschen Raum angeboten wird. (https://www.obstbaumschnittschule.de/kurs/ek-sued-2024-bw/)
Der 3-tägige Kurs vermittelt die theoretischen Grundlagen und praktische Kenntnisse. Werkzeug und Leitern werden gestellt. Die Schnitttechniken werden von erfahrenen Baumwarten in kleinen Gruppen vorgeführt und alle schneiden im Rahmen der praktischen Ausbildung selbst Jungbäume und Altbäume.
Weitere Details werden nach der Anmeldung von der Obstbaumschnittschule mitgeteilt. Für Fragen wenden sie sich bitte direkt an die Obstbaumschnittschule.
Wir als VEbTiL hatten uns mit dem Projekt „Nachhaltige Entwicklung und Pflege von naturschutzfachlich bedeutenden Säumen in Tübingen und Ammerbuch“ beworben. Die Jury hat uns positiv bewertet und wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und Wertschätzung durch den Landesnaturschutzpreis 2022. Der Preis ist uns Ansporn und Motivation unseren Weg weiter zu beschreiten und zusammen mit vielen fleißigen Helferinnen und Helfer noch viele Lebensräume und Refugien zu erhalten. Wir bedanken uns bei allen ganz herzlich, die uns über die Jahre gefördert und unterstützt haben.
Mit vielen Aktiven sind wir am Samstag, den 6.Mai 2023, nach Stuttgart gereist, um den Landesnaturschutzpreis im Marmorsaal des Neuen Schlosses entgegenzunehmen. Nach kurzer konstruktiver Diskussion mit dem Sicherheitsdienst, konnten wir die Verantwortlichen überzeugen, dass unser mitgebrachter Rechen, die Heugabel und das Druckfäßle mit Most von unseren Champagnerbratbirnen keine Gefährdung darstellen, sondern im Rahmen der Preisverleihung eine wichtige Rolle spielen. Im Anschuß an die Begrüßung durch die Geschäftsführerin der Stiftung Stephanie Rebsch, sprach die Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Naturschutzfonds, Umweltministerin Thekla Walker MdL, ein Grußwort und überreichte nach der Vorstellung der Projekte durch Frau Rebsch die Preise: „Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen sich vorbildlich für die biologische Vielfalt im Land ein – und damit für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist gleichbedeutend mit dem Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlagen. Umso wichtiger sind engagierte Menschen, die den Schutz unserer Pflanzen- und Tierwelt lokal vorantreiben und zugleich als gesamtgesellschaftliche Herausforderung sichtbar machen“ Die musikalisch Begleitung des Trios Zafr’amada verlieh der Veranstaltung einen festlichen Rahmen und beim anschließenden Stehempfang hatten alle geladenen Gäste Gelegenheit, ein frischgezapftes Gläsle Champagnerbratbirnenschaumwein zu probieren.
Das Preisgeld wollen wir, abzüglich der Kosten für die vereinsinterne Nachfeier des Preises am Abend in Tübingen-Waldhausen, für unsere vielfältigen Naturschutzprojekte verwenden.
Am Ende des Abends konnte man beim Verlassen des Lokals in Waldhausen auch noch ein vielstimmiges Laubfrosch-Konzert vom Holderfeld herüberklingen hören. Der artenreiche Lebensraum des alten Holderfelds wurde vor Jahrzehnten dem Wachstum der Stadt Tübingen geopfert, ohne dass die mahnenden Stimmen des Naturschutzes Gehör fanden. Ob tatsächlich eine Restpopulation der seltenen Laubfrösche die Planierraupen überlebt hat oder ob sich das Rätsel auf andere Weise auflöst, bleibt zu erforschen.
Gemäß ihrer Satzung zeichnet die Stiftung Naturschutzfonds richtungsweisende Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung der natürlichen Umwelt aus. Die Jury zur Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (Vorsitz), des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der Regierungspräsidien, des Landesnaturschutzverbandes, des Landesbauernverbandes sowie der Ökologischen Wissenschaften.
Eine bisher unbekannte Wespenart aus der Familie der Ceraphronidae hat auf einer unserer Streuobstwiesen oder bei unseren Nachbarn am Spitzberg wohl einen passenden Lebensraum gefunden. Sie hat sich dort lange erfolgreich verstecken können, aber Frau Moser und ihre Kollegen vom Stuttgarter Naturkundemuseum haben durch akribisches mühevolles Sortieren und Begutachten von tausenden Individuen diese Art entdeckt. Wir gratulieren zu dieser wissenschaftlichen Leistung und hoffen, dass der Entdeckung weitere spannende Erkenntnisse über die Lebensweise des kleinen Insekts folgen werden.
Die durch geeignete Pflegemaßnahmen und extensive Bewirtschaftung geförderte, vielfältige Pflanzenwelt bildet die Basis der artenreichen Insektenpopulation des Spitzbergs. Wir sind seit vielen Jahren auf vereinseigenen Flächen aktiv und wollen den artenreichen Lebensraum als „Hot-Spot“ der Biodiversität und als Schatzkammer der Natur vor den Toren Tübingens auch in Zukunft mitgestalten.