Wacholderheiden und Magerrasen sind durch zahlreiche Faktoren gefährdet, wobei einer der Hauptgründe für den Verlust der Wacholderheiden darin liegt, dass die Flächen aufgrund des Rückzuges der Schäferei langsam verschwinden, da diese nicht mehr durch die Tiere offen gehalten werden, was dazu führt, dass der Lebensraum verschwindet. Damit verschwindet allerdings auch einer der wichtigsten Lebensräume unsere seltenen heimischen Insekten, die eben auf diese Flächen angewiesen sind. Die Seite https://www.nachtfalter-bw.de/ursachen.html erläutert hier die Ursachen am Beispiel der Nachtfalter Baden Württembergs unter der Ursache „Verlust Offenland“.
Der VEbTiL e.V. steuert hier aktiv gegen. Nachdem es schon zahlreiche Pflegeeinsätze am Lochenstein gab, wurde diesen Herbst eine weitere Fläche am Lochenstein im Zollernalbkreis ausgemacht, die ebenfalls langsam am Verbuschen war.
Nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde daher abgestimmt, die Wacholderheide am Wenzelstein wieder freizustellen.
Die Fläche ist als nach §30 BNatSchG geschütztes Biotop ausgewiesen. Aus dem Steckbrief geht bereits hervor, dass der Magerrasen durch die Sukzession bedroht war.
Am 18.10.2025 ging es daher mit Sägen und Freischneidern ausgestattet auf den Lochenstein. Dank der zahlreichen Mithilfe von Mitgliedern aus Tübingen und freiwilligen Helfern aus dem Zollernalbkreis wurde die Fläche in Windeseile frei gesägt und das angefallene Material zur Abholung zwischengelagert.
Von den Maßnahmen dürften die gemeldeten seltenen Arten wie die echte Kugelblume, der Berg-Gamander, die Küchenschelle, die Ästige Graslilie und das Kleine Mädesüß profitieren. Weiterhin sind auch Vorkommen des Weißbindigen Wiesenvögelchens und des Ehrenpreis-Scheckenfalters dort bekannt, die durch die Freistellung ein Stück Lebensraum zurückerhalten. Beim Pflegeeinsatz wurden unter den zahlreichen Gehölzen auch noch einzelne Exemplare des Frühlingsenzian gefunden, der schon ab dem kommenden Jahr von der Freistellung profitieren sollte. Es ist allerdings mit weiteren Arten der Roten Liste zu rechnen, die von der Maßnahme profitieren. Die folgende Homepage stellt den Lebensraum vor https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/gruenland-und-heiden-unterhalb-der-baumgrenze/formationen-von-juniperus-communis-auf-kalkheiden-und-rasen/
Von der Maßnahme profitiert letztendlich auch der Schäfer, da die Fläche so beweidbar bleibt.
Der Dank für die erfolgreiche Umsetzung geht daher sowohl an die aktiven Mitglieder des VEbTiL e.V., als auch an die Untere Naturschutzbehörde für die Abstimmung und den Schäfer des Lochenstein für die weiterhin stattfindende Beweidung der Flächen.
Tag der Artenvielfalt 2025
Artenvielfalt am Spitzberg mitgestalten
Samstag 24.5.2025 Treffpunkt : 9Uhr – Im Reutle in Hirschau (Sattel)
Am besten man parkt in Hirschau und genießt die Weinberglandschaft beim Hochlaufen zur Projektfläche. Oder man kommt mit dem Rad. Oben gibt es keine Parkplätze !
Wir informieren vor Ort über über die Arbeiten, Ziele und Maßnahmen. Jeder ist eingeladen mitzumachen und bei der Wiesenpflege zu helfen.
Gutes Schuhwerk, Handschuhe und Sonnenschutz sind empfohlen.
Zur Mittagszeit reichen wir ein kleines Vesper. Für die Werkzeugplanung und unsere Vorbereitung bitten wir um kurze formlose Anmeldung an: frank@vebtil.org.
Die Veranstaltung ist auf 10 Personen limitiert.
Artenvielfalt am Spitzberg mitgestalten

Ein Leben für den Naturschutz geht zu Ende.

Wir mussten Abschied nehmen von unserem Freund und Weggefährten
Martin Engelhardt
Mit Martin verlieren wir einen wertvollen Menschen, der sein Leben ganz der Liebe zur Natur gewidmet hat, wie nur wenige es tun.
Er erhob seine Stimme auch dort, wo Naturschutz nur als Bremse wahrgenommen wird und nicht als Grundlage des Lebens.
Dein unerschöpfliches Wissen, Deine Erfahrung, Deine weitsichtigen Impulse werden uns fehlen.
Wir werden unsere Projekte weiterführen. Dein unermüdlicher und entschiedener Einsatz bleibt Vorbild. Danke.
Obstbaumschnitt-Seminar 2025
Wir freuen uns, dass auch im nächsten Frühjahr (14.-16.02.2025) wieder der Einführungskurs der Obstbaumschnittschule in Tübingen stattfinden wird. Der Kurs legt wert auf eine fundierte Theorie und die Praxis wird in Kleingruppen vermittelt. Dabei werden junge und alte Obstbäume auf dem Steinenberg und in Waldhausen geschnitten. Werkzeug und Leitern werden gestellt und neben den Vorführungen durch die erfahrenen Ausbilder, scheidet auch wirklich jeder im Kurs selbst Bäume und lernt bewährte Methoden, die bei eigenen Projekten weiter geübt und ausgebaut werden können.
Informationen zur Anmeldung und weitere Kurse finden sie direkt bei der Obstbaumschnittschule, die auch für alle Fragen direkt kontaktiert werden kann.

Apfelsaftaktion Herbst 2024
Aus roten, gelben, braunen und grünen Äpfel, die wir in Tübingen und Hirschau gesammelt haben, werden auf wundersame Weise 110l goldener Süßmost und 355l Apfelsaft im Karton.
Apfel – Saft (zum Wechsel bitte Mauszeiger über das Bild bewegen)
Die zweite Aktion am 19.Oktober ergab nochmal 590L vorzüglichen Saft, der einen völlig anderen Charakter hat als die Pressung vom September. Es lohnt sich immer, die Äpfel und Birnen je nach Sorte richtig ausreifen zu lassen und nicht im Wahn Ende September alles vom Baum zu schüttlen. Auch jetzt hängen die Äpfel der Sorte Bittenfelder noch reichlich im Baum und werden erst Ende Oktober oder sogar erst im November verarbeitet. Wer Qualität will, muss sich an den Sorten orientieren und die Eigenschaften für die verschiedenen Verwertungsarten kennen.
Tag der Artenvielfalt
Sonntag 16.6.2024 Treffpunkt : 9Uhr – Friedhof in Hirschau
Seit Januar 2023 werden am Radweg zwischen Hirschau und Tübingen alte Weinberg-terrassen und eine Gipswand durch den Verein VEbTiL freigestellt. Ziel des Projektes ist die Wiederherstellung und Entwicklung wertvoller trockenwarmer, magerer Lebensräume, wie Magerrasen und Staudensäume mit lichten Altbaumstrukturen.

Wir treffen und um 9 Uhr am Parkplatz beim Friedhof in Hirschau und laufen dann ca. 1km zur Projektfläche und informieren vor Ort über die Arbeiten und Ziele. Das Informationsschild am Radweg wird vorgestellt. Der Rückweg führt über den Hohlweg hoch zu den Holzäckern und über einen weiteren Hohlweg zurück zum Parkplatz. https://vebtil.de/projekte/kleb/

Streuobstpreis Baden-Württemberg 2023
Wir freuen uns sehr, dass wir den Streuobstpreis des Landes gewinnen konnten, der im Jahre 2023 das Motto hatte : Streuobstbestände im Wandel – Aufwerten, Neuanlegen und Nachpflanzen . Die Preisverleihung an die drei Preisträger durch Minister Peter Hauk fand am 25.4.2024 im Obstbaumuseum in Glems statt. https://www.obstbaumuseum-glems.de/museum/

Übergabe der Urkunde durch Minister Hauk (c) VEbTiL
Viele unserer Stücke weisen ein Nebeneinander von verschiedenen Altersstrukturen bei den Obstbäumen auf. Der Obstbestand ist eine Mischung aus dem traditionellen lokalen Sortiment, ertragreichen Wirtschaftssorten und seltenen alten Obstsorten, die wir aus Reisern veredeln lassen. Damit tragen wir auch zum Erhalt und zur Vielfalt der selten gewordenen Sorten und Raritäten bei. Als Besonderheit haben wir einige Steinobstsorten in wurzelechten Beständen (Dattelzwetschge, Gelbe Eierpflaume und gelbe Frühzwetschge).
Auch wenn wir die Früchte und die Produkte der Streuobstwiesen sehr zu schätzen wissen, wird bei uns der gesamte Lebensraum Streuobstwiese und auch angrenzenden Biotopstrukturen wie Trockenmauern, Wegränder, Böschungen, Hohlwege, Magerwiesen, Weinberge und Waldränder betrachtet, denn unser Fokus ist nicht einseitig auf die Ertragslage und den Obstbau ausgerichtet. Auch die Nutzung des Aufwuchses der Wiesen war in der traditionellen Landwirtschaft als Frischfutter oder Heu zur Ernährung der Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Hasen eingeplant.
Wir wollen auch zukünftig für die gewachsene Kulturlandschaft im Tübinger Raum unseren Beitrag leisten. Durch extensive Bewirtschaftung, auch unter Einbeziehung der Beweidung, erhalten wir einen der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa und geben dem Zusammenspiel der in Ko-evolution entstandenen Arten der Pilze, Pflanzen, Insekten, Vögel und Säugetieren eine Chance auf Bestand. In bestem Sinne erfüllen wir damit den Vereinszweck: Erhaltung bedrohter Tierarten und ihrer Lebensräume
Es gibt viele Beispiele, die aufzeigen, dass mit hochwertigen Streuobstprodukten auch Geld verdient werden kann. So durften wir vor der Preisverleihung die köstlichen Produkte der Organisation Kulinalb aus St. Johann probieren.https://kulinalb.de/
Auch die Organisation AiS, die eine der Mit-Preisträger des Streuobstpreises 2023 ist, wurde für ihr vielfältiges Engangement im Bereich der Streuobstpflege und der Vermarktung von Streuobstprodukten ausgezeichnet und hat ein qualitativ hochwertiges Sortiment von Produkt aus Streuobst entwickelt, das über regionale Partner oder in Direktvermaktung vertrieben wird. https://arbeit-in-selbsthilfe.de/arbeitsbereiche/manufaktur/
Oliver Schmid und sein Team haben als dritter Streuobstpreisträger vielfälitge Dienstleistungen im Bereich des Streuobstpflege im Angebot und sind auch in die Vermehrung der alten Sorten eingestiegen.
https://treelogie.de/streuobstpflege
Aber viele Streuobstbestände haben jenseits des Marktes in Bereich der Selbstversorgung die Zeiten überdauert, auch wenn sie schon lange nicht mehr in einem verengten Sinne wirtschaftlich sind. Frische Kirschen und Zwetschgen, ein guter Apfelkuchen, Quittengelee, Hutzelbrot, Weihnachtsgebäck aus eigenen Walnüssen, Eingekochte Birnen, Saft vom eigenen Stückle und der gute Most im Keller sind Lebensmittel, die zur Lebensqualität beitragen und die hoffentlich auch in Zukunft viele anspornen, sich dem Thema Obst aus Liebhaberei zu widmen und sich daran zu erfreuen – Ein Leben ohne Obst ist möglich, aber sinnlos.

Frühling im Kleb
Nach den vielen Einsätzen im Winter ist das Unterholz in unserer Projektfläche im Kleb auf vielen Terrassen beseitigt, weshalb man die erhaltenen Abschnitte der Trockenmauern gut erkennen kann. Kleinere Eichen und mehrere Ahorn Bäume sind gerodet worden, so dass wieder viel Licht auf den Boden fallen kann. Die verbliebenen Robinien sind mit Restbrücke teilgeringelt und sollen in der kommenden Wintersaison gefällt werden.

Sonnhalde-Schwärzloch Februar
Im Februar 2024 haben wir die Fläche unter der Stromtrasse vom Schwärzlocher Hof her nachgepflegt und aufkommende Birken unter den Leitungen entfernt. Das Ziel ist es, eine offene Fläche bis hoch auf die Sonnhalde zu erhalten und dauerhaft zu sichern. Auf der Fläche waren viele blühende Seidelbast-Sträucher zu finden. Nahe an der Stromleitung stehende Kiefern und Buchen sind gefällt worden.

Vor und nach dem Einsatz (zum Wechsel bitte Mauszeiger über das Bild bewegen)


